SPD diskutiert bezahlbares Wohnen und Bauen in Nieder-Olm
Was tun, wenn Mietpreise sich zwischen 8 und 12 Euro pro Quadratmeter bewegen, "kalt" versteht sich? Oder wenn der Wunsch nach dem eigenen Häuschen aufgrund der Preisentwicklung ein Traum bleiben muss?
Im Herzen Rheinhessens beispielsweise, kann man den Beginn dieser Entwicklung verfolgen. "Und die Stadt Nieder-Olm ist kein Ausreißer in Sachen Preisentwicklung", hielt die Landtagsabgeordnete Nina Klinkel (SPD) fest. Vielmehr seien die Mieten im ganzen Land in den vergangenen fünf Jahren stärker gestiegen als in den Jahren zuvor. Die Politik sucht nach Lösungen und einige hiervon skizzierte das Podium, bestehend aus der rheinland-pfälzischen Bauministerin Doris Ahnen, SPD-Stadtbürgermeisterkandidat Franz-Josef Schatz und dem Essenheimer Ortsbürgermeister Hans-Erich Blodt (alle SPD). Sie waren der Einladung der Abgeordneten Nina Klinkel und des SPD Ortsvereins Nieder-Olm gefolgt und diskutierten unter der Leitung des Journalisten Dr. Olaf Claus zum Thema "Nieder-Olm für alle. Bezahlbares Wohnen und Bauen in der Stadt".
"Es braucht den Willen", hielt der Essenheimer Ortsbürgermeister Hans-Erich Blodt (SPD) fest. In der knapp 3600 Einwohner starken Ortsgemeinde entstehen Sozialwohnungen durch die Hand der Gemeinde. "Es gilt hier auch, mit Vorurteilen aufzuräumen. Wir brauchen Mietwohnraum, der nicht 40-50 % des Einkommens auffrisst", so Blodt. "Also haben wir es mit der Unterstützung des Landes angepackt".
Lösungen sucht auch Franz-Josef Schatz für die Stadt Nieder-Olm. "Hier lebt es sich attraktiv. Die Nahversorgung ist bestens, wir liegen im Speckgürtel des Rhein-Main Gebiets: all das spiegelt sich aber auch in den Preisen wieder". Die Stadt habe in den letzten Jahren einige Initiativen zur Schaffung von zusätzlichem Wohnraum vorangebracht und auch aktiv private Entwicklungen konstruktiv begleitet. Er und auch der Ortsvereinsvorsitzende Hans-Jürgen Straub betonten: "Das Wohnraumangebot in Nieder-Olm wurde enorm gesteigert, aber wir kämpfen weiter mit der hohen Nachfrage. Wir brauchen ein Mehr vor allem an bezahlbarem Wohnraum. Der Druck ist groß und wir müssen auch neue Ideen entwickeln".
Doris Ahnen verwies auf die Förderkulisse des Landes. So fördere es gezielt die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum und entwickle beispielsweise auch im "Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen Rheinland-Pfalz" neue Lösungsansätze. Schließlich nehme man seitens des Landes 300 Millionen Euro Fördervolumen hierfür in die Hand. Denn "die Frage nach Bezahlbarkeit von Wohnungen ist eine der wichtigsten sozialen Fragen unserer Zeit", so Ahnen. Aktuell können Gemeinden ergänzend Geschosswohnungsbau und Quoten für sozial geförderten Wohnraum nutzen. Aber auch die Suche nach anderen Lösungen sei nötig und man müsse "verbindend denken", ergänzt Ahnen. Stadt und Umland müssten als eine Region verstanden werden, gemeinsame Lösungen seien für die Zukunft zu finden.